Parameter der Herzratenvariabilität
Hardware Software HRV-Parameter
Parameter im Zeitbereich
- RR
- Abstand zweier Herzschläge, d. h. zweier aufeinanderfolgender R-Zacken im EKG. Häufig auch mit NN bezeichnet (normal to normal), um Verwechslungen mit dem Blutdruck zu vermeiden.
- Min(NN), Max(NN), Mean(NN)
- Minimum, Maximum und arithmetisches Mittel aller RR-Intervalle der gesamten Aufzeichnung oder eines Abschnitts von bestimmter Dauer, zum Beispiel 5 Minuten.
- SDNN
- Standardabweichung aller RR-Intervalle der gesamten Aufzeichnung oder eines Abschnitts von bestimmter Dauer.
- VK
- Variationskoeffizient, das ist der Quotient aus Standardabweichung durch den Mittelwert, SDNN/Mean(NN).
- rMSSD
- Quadratwurzel aus der Summe der quadrierten Differenzen aufeinanderfolgender RR-Intervalle (root mean square of successive differences). Ein Maß für die schnellen Schwankungen der Herzfrequenz, welche durch den Einfluß des Parasympathicus bewirkt werden.
- SDSD
- Standardabweichung der Differenzen aufeinanderfolgender RR-Intervalle.
- NN50
- Anzahl jener RR-Intervalle, die sich vom jeweils vorausgehenden RR-Intervall um mindestens 50 Millisekunden unterscheiden.
- pNN50
- Prozentsatz der RR-Intervalle, die sich vom jeweils vorausgehenden RR-Intervall um mindestens 50 Millisekunden unterscheiden.
Parameter im Frequenzbereich
Diese Parameter werden auf der Basis einer Frequenzanalyse ermittelt. Mit Verfahren wie der FFT (Fast Fourier Transform) oder der Autoregression wird die Spektraldichteverteilung der Herzrate während eines Abschnitts (Dauer meist 256 Sekunden) berechnet. Die Frequenzskala reicht von 0.0 bis 0.5 Hertz, und wird unterteilt in einen niederfrequenten (0.04 - 0.15 Hertz) und einen hochfrequenten (0.15 - 0.4 Hertz) Bereich, letzterer drückt die Parasympathicus-Aktivität aus, ersterer vor allem Sympathicus-, aber auch Parasympathicus-Anteile. Aus der Spektraldichteverteilung werden folgende Parameter gewonnen:
- TP
- Die gesamte Spektraldichte (Total Power), welche durch Summenbildung (bzw. Integration) über das volle Intervall von 0 - 0.5 Hertz berechnet wird. Die Dimension für TP und für die folgenden Parameter HFP und LFP ist: [msec2].
- HFP
- High Frequency Power, hier wird für die Berechnung nur der hochfrequente Bereich von 0.15 - 0.4 Hertz herangezogen, daher ist die HFP ein Maß für die Parasympathicus-Aktivität.
- LFP
- Low Frequency Power, der niederfrequente Bereich von 0.04 - 0.15 Hertz wird für die Berechnung verwendet.
- LFP/HFP
- Der Quotient aus den beiden Größen LFP und HFP wird oft auch sympathovagale Balance genannt.
Parameter aus dem Lorenz-Plot
Der Lorenz-Plot ist eine grafische Darstellung der Herzratenvariabilität, bei der jedes RR-Intervall der Aufzeichnung oder eines Abschnitts davon gegen das vorhergehende RR-Intervalle als Punkt aufgetragen wird, sodaß eine Punktwolke entsteht. Beim herzgesunden Menschen hat diese Punktwolke die Form einer Keule, die auf der Diagonale des Diagramms liegt (siehe das untere Bild).

- SD1
- Das ist die Standardabweichung der Abstände aller Punkte des Lorenz-Plots von der Diagonalen des Diagramms, ausgedrückt in Millisekunden. Dieser Wert drückt ebenso wie rMSSD die Kurzzeitvariabilität aus und unterscheidet sich von rMSSD nur durch den Faktor Wurzel aus 2.
- SD2
- Dieser Wert ist die Standardabweichung der Abstände aller Punkte des Lorenz-Plots zur jener Gerade, die normal auf die Diagramm-Diagonale steht und durch den Schwerpunkt der Punktwolke geht. In SD2 ist die Langzeitvariabilität der Herzrate enthalten.